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Offenbacher Liebespärchen

Als berühmtestes Offenbacher Liebespärchen gingen wohl Goethe und Lili Schönemann in die Geschichte ein. Im Büsing-Park steht ein nach Lili benannter Tempel. Hier lustwandelte der 25-jährige Goethe im Sommer 1775 mit der 16 Jahre alten Bankierstochter am liebsten, heißt es. Der Großteil ihrer Liebesgeschichte spielte sich also in Offenbach ab weil die Familie von Lilis Mutter hier eine Schnupftabakfabrik betrieb. Am Mainufer bin ich heute einem anderen außergewöhnlichen Paar begegnet, das sich laut Offenbacher Post als Lokalpatrioten bekennt, die exklusive Lage ihrer Immobilie genießt und von hier auf keinen Fall mehr fortziehen möchte. Auf einer schmalen Fläche zwischen Main und Fußweg baut sich seit Jahren regelmäßig zum Frühjahr ein Schwanenpaar ein Nest und brütet dort - praktisch zu Füßen der Passanten. Während der eine Schwan fleißig brütet, dümpelt der andere faul im Wasser umher. Die Tiere sind übrigens nicht nur standorttreu, sie bleiben auch als Paar ein Leben lang verbunden. Damit es dort geschützt bleibt, erhält es vereinte Offenbacher Unterstützung: Spaziergänger und Radfahrer informieren zuverlässig das Umweltamt, das ein Absperrgitter zwischen der jungen Familie und den Passanten bauen lässt. Die Absperrung sei aber nicht nur zum Schutz der Tiere da. Dem Gehege oder den Küken eines brütenden Schwanenpaares zu nahe zu kommen wäre eine ähnlich hirnrissige Idee, wie der Versuch, einem Kampfhund die Welpen zu entreißen. Mein lieber Schwan! Das Foto ist übrigens aus sicherer Entfernung geschossen worden :)




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